Die Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie) zählt zu den häufigsten
und aktuellsten Problemen im schulischen Alltag. Das Erkennen
legasthener Anzeichen und das Verständnis für die Ursachen, die in
verschiedensten Bereichen der Entwicklung liegen können, ist die
notwendige Voraussetzung für eine gezielte individuelle Behandlung.
Die schulischen Anforderungen setzen beim Kind gut entwickelte
Teilleistungen voraus, die sich in den ersten Lebensjahren entwickeln
und auf denen alle höheren Leistung aufbauen. Zu den wichtigsten
Teilleistungen für das Lesen und Schreiben oder Rechnen zählen:
- Lautunterscheidung
- Reihenfolgevermögen
- Rechts-links-Unterscheidung
- Orientierung und räumliches Vorstellungsvermögen
- Muskelkoordination und Feinmotorik der Schreibhand
Bei Funktionsschwächen wie der Legasthenie zeigen die Betroffenen meist typische Begleiterscheinungen:
- Gefühl der Überforderung
- Rasches Ermüden
- Verringerte Belastbarkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Zeitprobleme durch langsames Arbeiten
- Selbstwertprobleme
- Schulfrust
- Aggressivität oder Depressivität
In
solchen Fällen bringen größerer Einsatz und mehr 'Fleiß' keinen Erfolg,
da dem Kind grundlegende Voraussetzungen fehlen, die erst entwickelt
werden müssen. Dies geschieht mit Hilfe individueller Förderprogramme,
die gezielt für die Bedürfnisse der Klienten erstellt werden.
Das Institut für angewandte Pädagogik bietet Lehrern, Erziehern und
Pädagogen aber auch Eltern und Betroffenen die intensive
nebenberufliche Ausbildung "Legasthenietrainer/-in" an.
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